Neu Rund um den Weltcup

Berührende Momente mit Steff

Eine seltene Aufnahme: Familie Eberharter auf einem Bild © Skiing Penguin

Ihre Siege auf der Streif liegen zwar schon ein paar Jahre zurück, die offizielle Gondelübergabe in Kitzbühel musste bei Stephan Eberharter und Harti Weirather aber noch nachgeholt werden. Bei der Feier überraschte Steff mit berührenden Dankesworten für seine Eltern.

Es war im Jahr 2002, als Stephan Eberharter seine erste Abfahrt in Kitzbühel gewann. Das klingt so, als läge es noch gar nicht so lange zurück. Vergewissert man sich, dass damals Wolfgang Schüssel Bundeskanzler war und der FC Tirol zum dritten Mal in Serie Meister der Fußball-Bundesliga, wird man sich der zeitlichen Dimensionen etwas mehr bewusst. Ebenfalls seit 2002 zieht Stephan Eberharters Gondel mit der Nummer 81 ihre Kreise auf der Hahnenkammbahn. Das ist nur eine der vielen schönen Folgewirkungen eines Sieges auf der Streif. Offiziell verliehen bekommen hat der Tiroler die rote Kabine jedoch nie. Bis heute.

Der Kitzbüheler Ski Club, die Bergbahn und der Tourismusverband luden am Sonntag, dem 22. September, gleich zwei Legenden zur „verspäteten“ Gondelübergabe ein: den 50-jährigen Zillertaler und Harti Weirather, der die Abfahrt 1982 für sich entscheiden konnte.

Stephan Eberharters Erfolgsgeschichte ist eine lange und darunter finden sich u.a. Weltmeister-Titel, Triumphe im Gesamtweltcup und auch olympisches Gold 2002. Aber ins kollektive Gedächtnis der Sportfans eingeprägt hat sich seine Fabelfahrt auf der Streif 2004, als er mit einer perfekten Linie die Konkurrenz über 1,2 Sekunden hinter sich ließ: „Es scheint so zu sein, dass dieser 24. Jänner 2004 der speziellste Tag in meinem Skifahrerleben war. Denn alle Menschen, die ich treffe, sprechen mich zu 99 Prozent auf dieses Rennen an“, resümiert er zufrieden.

„Mama und Papa, danke!“

Eine Welle der Rührung in der Hahnenkammbahn löste Stephan Eberharter mit den Worten über seine (anwesenden) Eltern aus: „Der Grund, warum ich das alles gemacht habe, war nur ich selbst. Ich wollte immer Skifahrer werden. Aber ohne Mama und Papa hätte ich es niemals geschafft. Der Grund, warum ich heute hier stehe, seid ihr zwei und deshalb möchte ich mich auch einmal ganz offiziell bei euch bedanken“, sagte Stephan Eberharter und traf Mama Christa und Papa Josef direkt ins Herz. Über das Familienleben mit seinen zwei Brüdern erzählte er: „Unsere Eltern haben hart arbeiten müssen, damit wir drei Buben eine Zukunft anstreben konnten, die uns vorgeschwebt ist. Es hat auch nie Klagen gegeben, wenn ich einmal nicht so getan hab, wie sie wollen haben. Dann hat es nur geheißen: ,Ist holt a Bua, is noch jung.‘ Mama und Papa, danke, dass es euch gibt und hoffentlich noch lange.“ Mit diesen ergreifenden Worten ist es Stephan Eberharter 15 Jahre nach seinem letzten Sieg in Kitzbühel abermals gelungen, dass ihm die Herzen zufliegen.

Bergbahn-Boss Josef Burger mit Harti Weirather © Skiing Penguin

Der gebürtige Tiroler Harti Weirather ist der Gamsstadt seit jeher eng verbunden. Nicht nur durch seine sportliche Vergangenheit, sondern insbesondere durch seine berufliche Gegenwart. Mit seiner Sportmarketing-Agentur WWP (Weirather, Wenzel & Partner), die er zusammen mit seiner Frau Hanni Wenzel gegründet hat, vermarktet der 61-Jährige u.a. die Hahnenkammrennen. Auch deshalb, aber nicht nur, bleiben Kitzbühel und die Streif für Harti Weirather speziell: „Die Herausforderung war immer riesig. Das mulmige Gefühl kurz vor der Hahnenkammwoche hält aber bis heute an. Sobald ich an der Ortstafel vorbeifahre, denke ich: Wie ist die Strecke beinand? Hoffentlich passiert nichts“, sagt der Streif-Sieger und Abfahrtsweltmeister von 1982. Seine Gondel auf der Hahnenkammbahn trägt übrigens die Nummer 20.

Die Kabine mit der Nummer 42 ist seit jeher Hias Leitner gewidmet und auch die Kitzbüheler Skilegende wurde am 22. September gefeiert, denn es war sein 84. Geburtstag. Der Olympia-Zweite von 1960 (Slalom von Squaw Valley) erfreut sich bester Gesundheit und steht nicht nur regelmäßig in den Stadien von FC Kitz und EC Kitz, sondern natürlich auch auf Ski.

Die Kitzbüheler Skilegende Hias Leitner wurde just am Tag der Gondelübergaben 84 © Skiing Penguin