Rund um den Weltcup

Selbst China überträgt heuer die Streif

Maschinenschnee ist trotz Naturschneemengen ein Muss im Weltcup © Skiing Penguin
Maschinenschnee ist trotz Naturschneemengen ein Muss im Weltcup © Skiing Penguin

Es war keine große Überraschung: Die 79. Hahnenkammrennen in Kitzbühel sind gesichert, die Schneekontrolle der FIS ist positiv. Die Schneekanonen arbeiten trotz der Naturschneemengen allerdings trotzdem. Zum ersten Mal überträgt heuer auch das chinesische Staatsfernsehen.  

Seit 2. Jänner hatte es in Kitzbühel fast durchgehend geschneit, aber just während der Schneekontrolle durch die FIS zeigte sich der Hahnenkamm so malerisch von seiner Sonnenseite, dass der Medientermin im Zielhaus an der Streif erst mit Verspätung beginnen konnte. Auch nach dem Abschwingen der Verantwortlichen nahm das Strahlen kein Ende, diesmal in den Gesichtern: „So locker hab ich der Schneekontrolle noch nie entgegengesehen“, sagt Michael Huber, Präsident des Kitzbüheler Ski Clubs, und der wichtigste Mann an diesem Freitag stimmte ihm zu: „Schöner kann man es nicht haben – die Verhältnisse sind wunderbar“, schwärmt FIS-Renndirektor Hannes Trinkl: „Es liegt genug Schnee und teilweise ist es schon gut präpariert. Auf der Piste waren wir so euphorisch und deshalb haben wir uns auch verspätet“, erklärt der Abfahrtsweltmeister von 2001. Kurzum: „Die Schneekontrolle ist natürlich positiv“, freut sich Trinkl und den 79. Hahnenkammrennen stehe somit nichts mehr im Wege.

Los geht es am 21. Jänner mit der Europacup-Abfahrt, gefolgt vom Junior Race am 23. Jänner, ehe die Woche mit dem Super-G (25. Jänner), der Abfahrt (26. Jänner) und dem Slalom (27. Jänner) ihre Höhepunkte erreicht. 800 Medienvertreter haben sich für das Streif-Wochenende angekündigt. Erstmals überträgt auch das chinesische Staatsfernsehen: „Schalten nur ein Prozent der Chinesen ein, haben wir einen neuen Quotenrekord“, sagt Michael Huber mit einem Schmunzeln.

Der Ganslernhang am 11. Jänner. Am 27. Jänner wird der Slalom gesteckt © Skiing Penguin
Der Ganslernhang am 11. Jänner. Am 27. Jänner wird der Slalom gesteckt © Skiing Penguin

Äußerst stolz auf seine Mitarbeiter zeigt sich Mario Mittermayer-Weinhandl, der neue Hahnenkamm-Rennleiter: „In den letzten Tagen bin ich in der Früh auf den Berg gefahren und habe mir angesichts der täglich neuen Schneemengen oft gedacht: ,Das geht sich alles nie aus.‘ Am Abend war die Piste dann immer fast rennfertig“, schwärmt der gebürtige Kitzbüheler.

Für Verwunderung unter den Gästen in Kitzbühel sorgen die zwischendurch aktiven Schneekanonen – trotz des Naturschnees in rauen Mengen. Hans-Peter Schwaiger, Betriebsleiter der Bergbahn Kitzbühel am Hahnenkamm, verschafft Aufklärung: „Von einem Meter Naturschnee bleiben nach der Präparierung noch 30 Zentimeter – darauf kann man kein Rennen fahren. Deshalb produzieren wir zusätzlich noch mindestens 50 Zentimeter Maschinenschnee.“ Herbert Hauser, Pistenchef auf der Streif, formuliert es anders: „Naturschnee sorgt zwar für eine schöne Kulisse, ist aber schwer im Handling.“  Neben Schneekanonen sind auch Wasserschläuche im Einsatz: „Wir brauchen für die Rennstrecke eine kompakte Unterlage. Durch das Wasser und den Maschinenschnee können wir dafür die Basis schaffen“, präzisiert Herbert Hauser. 

Bis inklusive Dienstag (15. Jänner) gehen die Kitzbüheler von einem ordentlichen Nachschlag in Sachen Naturschnee aus, dann aber soll es abkühlen und die Piste werde in den Rennzustand versetzt. Mit einem Wärmeeinbruch, der die Hahnenkammrennen noch gefährden könnte, rechne niemand und prognostiziert werde er ebenso wenig: „Und schawarzgemalt wird in Kitzbühel nie“, sagt Herbert Hauser mit Überzeugung.

Wer sich die Rennen live ansehen möchte, denen teilt der Kitzbüheler Ski Club auf seiner Website folgendes mit: „Im Internet gibt es unseriöse Anbieter, die zu stark überhöhten Preisen Tickets anbieten – das sind KEINE Partner von uns und stehen nicht im Zusammenhang mit dem Kitzbüheler Ski Club.“

Details zu den Karten findet ihr hier.
Eine Karte für den Super-G kostet 20 Euro, für die Abfahrt 30 und für den Slalom 25 Euro. 

Thomas Voithofer, Hanspeter Schwaiger, Mario Mittermayer-Weinhandl, Hannes Trinkl, Jan Überall, Herbert Hauser, Stefan Lindner und Michael Huber © Skiing Penguin
Thomas Voithofer, Hanspeter Schwaiger, Mario Mittermayer-Weinhandl, Hannes Trinkl, Jan Überall, Herbert Hauser, Stefan Lindner und Michael Huber © Skiing Penguin