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Weihnachten 2020: Skifahren wie nie zuvor

Ganz schön winterlich präsentiert sich die Streif Anfang Dezember © Skiing Penguin
Die Streif präsentiert sich Anfang Dezember tief verschneit © Skiing Penguin

Ab 24. Dezember dürften Österreichs Skigebiete öffnen und wer es wirtschaftlich wagt, wird es auch tun. Wintersportfreunde erwartet ab Weihnachten völlig Ungewohntes: Pisten ohne Urlauber und Gondeln, die nur zur Hälfte besetzt werden dürfen. In Kitzbühel ist geplant, das gesamte Skigebiet aufzusperren. 

27 Jahre lang war Anton Bodner Geschäftsführer der Studia in Innsbruck, einem Unternehmen, das Studierende mit Unterlagen, Büchern und Skripten versorgt. Seit April leitet er mit der Bergbahn AG Kitzbühel nicht nur so ziemlich das Gegenteil von Studia, sondern steht dem Seilbahnunternehmen auch in einer der schwierigsten Phasen seiner Geschichte vor. Aber Anton Bodner ist ein Optimist. Auf die Frage, wie oft er sicher heuer schon gedacht habe: „Warum hab ich mir das nur angetan?” antwortet er blitzschnell „Noch nicht eine Sekunde!“

Auch nach der Verordnung der Bundesregierung von Mittwoch, dass die Lifte in Kitzbühel – wie im Rest von Österreich – erst am 24. Dezember aufsperren dürfen, ärgert ihn nicht (merklich): „Nach den letzten Meldungen bin ich froh, dass wir überhaupt zu Weihnachten öffnen dürfen.“ Das gilt längst nicht für alle Skigebiete im Land. Im Kleinwalsertal in Vorarlberg etwa, wird erst am 10. Jänner aufgesperrt. In Kitzbühel plant man aus heutiger Sicht keine Kompromisse. Ab dem Heiligen Abend geht es (verhältnismäßig) richtig los und nicht nur teilweise. Selbst wenn „nur“ Einheimische und Besitzer von Zweitwohnsitzen zum Skifahren kommen dürften, möchte man das gesamte Skigebiet öffnen – auch das v.a. bei Kitzbühelern so beliebte Kitzbüheler Horn: „Die genannten Gästegruppen halten uns über Jahre hinweg im Sommer und im Winter die Treue. Wir sind es unseren eigenen Leuten schuldig und wollen grundsätzlich ein möglichst komplettes Angebot bieten“, sagt Anton Bodner, selbst gebürtiger Kitzbüheler. 

Nur den ursprünglich geplanten früheren Betriebsbeginn um 8 Uhr  wird es vorerst nicht geben. So wollte man etwaige morgendliche Anstürme entzerren. Aber mit Anstürmen ist angesichts der geschlossenen Gastronomie und Hotellerie sowie den strengen Einreisebestimmungen (ab 19. Dezember) freilich nicht zu rechnen:. „Da wird es zumindest in der ersten Zeit zu einer Rücknahme dieser Maßnahme kommen.“

Anton Bodner, Chef der Bergbahn AG Kitzbühel © Skiing Penguin

Unter den Einheimischen in Westösterreich ist die Sehnsucht nach den Pisten riesengroß. Und ab 24. Dezember erwartet die Wintersportfreunde ein – ganz wertfrei betrachtet – Erlebnis, das wohl noch niemand zuvor je erlebt haben dürfte: Weihnachtsferien ohne Touristen. 

Wer fürchtet, dass es in den Gondeln (egal wo in Österreich) trotzdem zu eng werden könnte, dem sagt Anton Bodner: „Die Kapazitäten der Gondeln müssen um 50 Prozent reduziert werden. Unabhängig davon stellen wir es unseren Gästen weiterhin frei, ob sie zu anderen Personen in eine Gondel einsteigen oder mit der nächsten freien Gondel fahren.“ Und ist man erst einmal auf dem Berg, gibt es über 40 Sessel- und Schlepplifte (an der frischen Luft) – zumindest in Kitzbühel.