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Bergbahn Kitzbühel: „Wir fahren auch für zehn Minuten“

Das Kitzbüheler Horn am 18. Dezember © Skiing Penguin
Das Kitzbüheler Horn am 18. Dezember © Skiing Penguin

Just an dem Tag, an dem die Regierung den dritten Lockdown verkünden dürfte, lud die Bergbahn Kitzbühel zum Pressegespräch auf das Kitzbüheler Horn. Dort präsentierte man das Sicherheitskonzept und stellte vor allem eines klar: Sobald man aufsperren darf, werde man es tun. Auch wenn es nur zwei Tage, ein Vormittag oder zehn Minuten seien. 

Dieses Jahr ist und bleibt unplanbar. Am 18. Dezember lud die Bergbahn Kitzbühel Medienvertreter frühmorgens zum Pressegespräch auf das Kitzbüheler Horn. Inhalt: das „umfangreiche Maßnahmenpaket“ für einen sicheren Skiwinter, der am 24. Dezember beginnen soll. Nun verdichteten sich aber in den Stunden davor die Anzeichen, dass ein drohender Lockdown III die Skisaison nicht nur bereits am 26. Dezember wieder abwürgen könnte, sondern vielleicht gleich gänzlich verunmöglicht.

Und es lag an Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler, gleichzeitig auch Aufsichtsratsvorsitzender der Bergbahn Kitzbühel, für zumindest ein wenig Klarheit zu sorgen:  „Wir fahren jede Minute, die wir fahren dürfen – und wenn es nur 10 Minuten sind“, stellte der Stadtchef gleich zu Beginn klar. Für Klaus Winkler habe eine Bergbahn „auch eine gesellschaftspolitische Verantwortung. So können etwa endlich auch einmal alle, die sonst im Tourismus gerade zu dieser Zeit voll gefordert wären, Ski fahren gehen.“ In Sachen Sicherheit sei man bestens vorbereitet: „Auf alles! Auch wenn zu den 1000 Bestimmungen noch einmal 3000 dazukommen sollten“, meinte der ÖVP-Politiker mit einem Augenzwinkern.

Was immer von der Regierung in Wien vorgegeben werde, nehme man in Kitzbühel „zur Kenntnis“, sagte Klaus Winkler. Allerdings vermisse er die Planbarkeit: „So dramatisch die Zahlen auch sind, wir müssen trotzdem langfristig planen können. Wir haben auch gegenüber unseren Mitarbeitern Verantwortung. Können sie jetzt am 27. Dezember arbeiten oder nicht?“

Bergbahn-Boss Anton Bodner hätte auch lieber ausschließlich über das Maßnahmenpaket gesprochen, als nun vor versammelter Presse nicht präzise sagen zu können, ob er seine Lifte nun starten dürfe oder nicht. Aber „die Kuh ist aus dem Stall“, heißt es bei ihm und somit gehe es los, sobald man dürfe: „Die Kosten sind getätigt und der Aufwand ist betrieben! Selbst wenn wir nur für zwei Tage in Betrieb gehen dürfen, werden wir es tun. Die Pisten im gesamten Skigebiet sind fertig. Jetzt möchten wir gerne jede Minute nutzen und den Leuten ein Gefühl der Normalität geben.“

Bergbahn-Boss Anton Bodner beim Pressetermin auf dem Horn © Skiing Penguin
Bergbahn-Boss Anton Bodner beim Pressetermin auf dem Horn © Skiing Penguin

Sobald es grünes Licht gibt, gehen in Kitzbühel über 40 (von 57) Anlagen in Betrieb: „Unsere Intention ist es, auch den Einheimischen zu zeigen, wie schön es bei KitzSki ist. Wir fahren für sie”, sagt Anton Bodner, der auch auf über 8000 im Vorverkauf abgesetzte Saisonkarten verweist und „die Saisonkartenbesitzer gehen heuer vor”. Das heißt, dass sie Vorrang genießen würden, käme es in dieser Saison zu einem Ansturm. Davon ist aber zumindest in den nächsten Wochen ohnehin nicht mehr auszugehen. 

Wann immer die Skisaison hierzulande auch starten mag, auf dem Kitzbüheler Horn gab es an diesem Freitagvormittag einen ersten Einblick, wie es sich im Winter 2020/2021 Ski fahren wird:

  • Ein Mund-Nasen-Schutz ist sowohl im Zu- und Ausstiegsbereich als auch in allen Bahnen (Gondeln, Sessellifte, Seil- und Schlepplifte sowie auf den Förderbändern) bzw. überall, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, zu tragen.
  • Auf das Einhalten der Mundschutzpflicht machen nicht nur Tafeln und Aufkleber allerorts aufmerksam, sondern im Bedarfsfall auch ein Info-Team im Kassenbereich oder Lautsprecherdurchsagen.
  • Von den insgesamt elf Zutrittsbahnen ins Skigebiet wird es darüber hinaus online eine Live-Information über den Zustrom geben. So können die Gäste sehen, wo gerade weniger bzw. viel los ist.
  • An den Kassen gibt es ein Einbahn-Leitsystem. Tickets gibt es nicht nur klassisch bei Mitarbeitern an den Kassen, sondern auch (kontaktlos) an Ticketautomaten oder unter shop.kitzski.at
  • Gondeln werden zu maximal 50 Prozent ausgelastet, ebenso Sechser- und Vierer-Sessellifte. 
  • Gondeln werden regelmäßig gelüftet und mit Kaltvernebelungsgeräten desinfiziert. Diese beseitigen Viren, Bakterien und Sporen und bieten einen langanhaltenden Schutz in den Kabinen. Das Mittel sei zu 100 Prozent biologisch abbaubar sowie haut- und augenfreundlich. Die großen Kabinen der Horngipfelbahn werden mit UV-C-Licht desinfiziert.
  • Rund 35 sanitäre Anlagen stehen im gesamten Skigebiet zur Verfügung. Sie befinden sich zumeist im Bereich der Seilbahnanlagen oder in Bergrestaurants.
  • Erfrischungen und Imbissse gibt es im Skigebiet Kitzbühel „bei sieben bis zehn“ Take-away-Lokalen. Konsumiert werden darf die Jause allerdings erst 50 Meter von den Hütten entfernt.