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150 Sparmaßnahmen, die Kunden nicht merken sollen

Mit 150 Maßnahmen will KitzSki die Energiekosten senken - der Gast soll davon nichts merken © KitzSki Werlberger
Mit 150 Maßnahmen will KitzSki die Energiekosten senken - der Gast soll davon nichts merken © KitzSki Werlberger

Die Bergbahn Kitzbühel zeigt sich für einen Winter zwischen Energiekrise und Inflation gewappnet. So gibt es etwa 150 Maßnahmen, um Strom, Gas und Treibstoff zu sparen. Über 9000 Saisonkarten sind bereits verkauft. Die Tageskarten wurden zwischen 4,5 und 5,5 Euro teurer. 

Vorerst vorbei scheinen die Zeiten, an denen Kitzbühel mit großem Brimborium in die neue Skisaison gestartet ist. Noch 2019 lud die Bergbahn bereits Mitte Oktober auf den Resterkogel, wo ein kleiner Abschnitt aus Altschnee ausgebreitet auf einer Piste bereitlag. Dass diese Strecke in erster Linie für nationale und internationale Teams zum Trainieren von immenser Bedeutung war, ging in der Berichterstattung regelmäßig unter. Zu wuchtig waren die Bilder des weißen Bandes inmitten einer – je nach Wetterlage – grünen oder braunen Herbstlandschaft. Inzwischen wird von einstmals fünf Schneedepots nur mehr eines betrieben (auf dem Resterkogel), bereits im Vorjahr erfolgte der Auftakt still und leise erst Ende Oktober, heuer soll es der 19. November werden – zumindest, wenn es die Temperaturen zulassen.

Die Bedeutung der Bergbahn AG Kitzbühel (KitzSki) stellte zu Beginn des Pressegesprächs Klaus Winkler, seines Zeichens Bürgermeister der Stadt und Aufsichtsratsvorsitzender des Seilbahnunternehmens, klar: Er vernehme immer wieder „Stimmen, vornehmend aus dem Flachland, die eine Bergbahn als reines Fun-, Lust und Freizeitvergnügen sehen“, die man auch einfach abdrehen könne, um Energie zu sparen. Das wolle er nicht so stehen lassen: „Ein Bergbahnbetrieb ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und ernährt viele Familien – da hängen Existenzen dran“, sagte Klaus Winkler eingangs. Dem schloss sich Anton Bodner, Vorstandsvorsitzender bei KitzSki, naturgemäß an: „Wir machen das weder zum Spaß noch aufgrund der Gewinnmaximierung. Wir sind ein Leitbetrieb und ein Infrastrukturunternehmen für die gesamte Region, dafür tragen wir Verantwortung.“

Was folgt auf den Rekordsommer?

Mit dem Sommer zeigt man sich bei KitzSki sehr zufrieden: Fünf Millionen Euro Umsatz machten ihn zum Besten in der Geschichte. Der Ausblick auf die (wesentlich einträglichere) Wintersaison stimmt zuversichtlich, denn die Nachfrage nach Saisonkarten lässt noch keine Zurückhaltung bei den Kunden erkennen – über 9000 konnten bereits verkauft werden. Zuversichtlich zeigt sich Anton Bodner auch, die gestiegenen Stromkosten zu stemmen, „und von den geplanten acht bis zehn Prozent Energieeinsparungen bei KitzSki sollen die Kunden nichts merken“. 150 Maßnahmen habe man insgesamt auf den Weg gebracht, um Strom sowie Gas zu sparen und Ressourcen zu schonen. Ein paar Beispiele:

  • Es ist dank moderner Pistenmaschinen und energieeffizienten Schneeerzeugern möglich, die Schneeauflage zentimetergenau auszubreiten. So soll weder Schnee verschwendet, noch zu viel davon erzeugt werden.
  • Vermehrt werden Pistenmaschinen mit schadstoffarmen Treibstoffen betankt.
  • Zu den fünf bestehenden Photovoltaikanlagen (mit einer Gesamtfläche von 1200 Quadratmetern) sind vier weitere dazugekommen. Eine fünfte steht vor der Fertigstellung.
  • Die Fahrgeschwindigkeit der Seilbahnen wird dem Gästeaufkommen entsprechend reguliert.
  • Die Betriebszeiten dauern von 8.30 Uhr bis 16 Uhr.
  • Die Sitzheizung wird entsprechend der Außentemperatur, der Sonneneinstrahlung und dem Gästeaufkommen geregelt.
  • Die Raumtemperatur wird flächendeckend den jeweiligen Anforderungen abgesenkt bzw. angepasst.
  • Auf Deko-Beleuchtung wird an bzw. in manchen Gebäuden gänzlich verzichtet.

Änderungen, von denen die Kunden sehr wohl etwas merken dürften, gibt es bei der Preisgestaltung der Tickets. So kostet eine Tageskarte in der Spar-Saison bis 10. Dezember 54 Euro, in der Basis-Saison (11. bis 24. Dezember und ab 12. März) 59,50 Euro und in der Premium-Saison (25. Dezember bis 11. März) 65 Euro. Damit liegt man zwischen 4,5 und 5,5 Euro über den Vorjahrestarifen.

Neu sind Online-Rabatte auf Tickets im Webshop, die dem Dynamic Pricing bei Flugtickets nachempfunden sind: Je früher das Ein- oder Mehrtagesticket gekauft wird, desto höher fällt die Vergünstigung aus. Gespart werden können bis zu 20 Prozent. Spezialpreise gibt es in der Spar- und Basis-Saison aber auch am Ladies‘ Day (montags), 60plus-Skitag (dienstags) und am Men’s Day (freitags). Gratis-Tage für Kinder gibt es heuer insgesamt sechs und auf dem Kitzbüheler Horn sowie dem Resterkogel zahlen Jugendliche die ganze Saison immer nur 20 Euro und Kinder 10 Euro.

Fehlt nur noch ein wesentlicher Faktor: eine längere Kältephase. Denn wie es scheint, ist der Winter an diesem Wochenende nur auf Kurzbesuch.