Rund um den Weltcup

Der Paradiesvogel und die Konstanz

Manuel Feller vor dem Starthaus auf der Streif © Skiing Penguin
Manuel Feller vor dem Starthaus auf der Streif © Skiing Penguin

Nach seinem Männerurlaub auf Jamaika befindet sich der Fieberbrunner Manuel Feller bereits wieder „saftig im Training“. Im Interview spricht der 26-Jährige über fehlende Mosaiksteine, seinem Vertrauen auf nackte Zahlen und Marcel Hirschers Fernbleiben vom ÖSV-Medientag. 

Herr Feller, wir befinden uns hier am Medientag der ÖSV-Herren auf dem Hahnenkamm in Kitzbühel. Der große Abwesende ist der Superstar des Weltcup-Zirkus. Ist es für Euch leichter, wenn Marcel Hirscher an so einem Tag nicht dabei ist, oder ist es schade, da er ja auch ein Teamkollege ist?
MANUEL FELLER: Es hat alles Vor- und Nachteile. Nehme ich die Pressekonferenzen im Winter her, fängt Marcel irrsinnig viel ab. Das heißt, auf uns kommt weniger zu. Andererseits ist das natürlich auch die Zeit, in der wir werben bzw. – unter Anführungszeichen – unser „Geld verdienen“. Da geht uns natürlich was ab, weil er mehr Aufmerksamkeit bekommt. Dass von Marcel jeder etwas will, ist aber ein Status, den er sich hart erarbeitet hat. Außerdem sehe ich ihn im Sommer auch so oft genug und kann mit ihm quatschen.

Auf Instagram war für Ihre Follower mitzuerleben, dass es bald nach der Saison mit einer Männerrunde nach Jamaika gegangen ist. War der Trip auch erholsam?
MANUEL FELLER: Das war eigentlich meine Familie – mein Bruder, zwei Cousins und zwei ganz enge Freunde. Mit ihnen bin ich daheim genauso unterwegs und egal wo ich mit ihnen bin, da kann ich abschalten.

Wie sieht so ein Urlaub nach Ihren Vorstellungen aus?
MANUEL FELLER: Zwei Wochen herumliegen ist sowieso nicht mein Ding, ich brauche Action. Außerdem will ich etwas vom Land sehen und mit den Einheimischen sprechen. Hotels hab ich während der Ski-Saison genug. Von dem her ist die erste Woche eher Entspannung und die zweite mehr Nightlife.

Sind Sie mit der Vorbereitung auf die neue Saison soweit zufrieden?
MANUEL FELLER: Es läuft soweit alles nach Plan. Ich bin eben nach der Saison gleich zwei Wochen auf Urlaub gegangen und das war es dann auch mit dem Freihaben. Zurück daheim bin ich gleich ins Training eingestiegen. Die erste Woche war natürlich ein bissl eine Gewöhnungsphase mit Ausdauereinheiten und Kraft-Ausdauereinheiten. Mittlerweile sind wir schon wieder sehr saftig im Training.

Manuel Feller mit Rainer Pariasek an der Mausefalle © Skiing Penguin
Manuel Feller mit Rainer Pariasek an der Mausefalle © Skiing Penguin

Sie nehmen in jedem Lauf das volle Risiko und zählen in Ihren Disziplinen Riesentorlauf sowie Slalom zu den Weltbesten, aber welches Mosaikstück fehlt, damit Sie mit sich restlos zufrieden sein können?
MANUEL FELLER: Ich glaube, wir sind auf einem sehr guten Weg. Es fällt auch auf und ich werde auch immer öfter darauf angesprochen, dass ich stabiler und konstanter geworden bin. Das ist auch unser Ziel: Konstanz. Es ist das Um und Auf im Skisport von heute. Weil einfach immer weniger Fehler gemacht werden, das Niveau immer weiter nach oben geht und es einfach um Perfektion geht.

Was muss besser werden?
MANUEL FELLER: Konstanz verbessern, weniger Fehler machen, dann kommen die Ergebnisse, die wir uns wünschen.

Welchen Verlauf soll die Saison nehmen, damit Sie im März 2020 sagen können: „Das war ein gutes Jahr“?
MANUEL FELLER: Ich beschreibe das immer so: Am Ende der Saison möchte ich auf einem Zettel schwarz auf weiß sehen, dass ich mich verbessert hab. Denn Zahlen lügen nicht.

Das heißt, sollten Sie nächste Saison etwa keinen Sieg landen, aber von den Resultaten her besser sein als 2018/2019, dann sind Sie zufrieden?
MANUEL FELLER: Genau so ist es.