Rund um den Weltcup

Auf Strolz‘ Traumstart folgt Übersee

Johannes Strolz dürstet es nach Punkten © KK
Johannes Strolz dürstet es nach Punkten © KK

Der amtierende Europacup-Gesamtsieger Johannes Strolz (26) startete eine Liga höher gut in die Saison. Nach Platz 15 im Slalom von Levi möchte der Vorarlberger auch im Riesentorlauf von Beaver Creek in der Weltelite mitmischen. 

Er zählte zu den vielen positiven (rot-weiß-roten) Überraschungen beim Weltcupauftakt der Herren im finnischen Levi. Nur ging seine Leistung im neuerlichen Hype um Sieger Marcel Hirscher etwas unter. Johannes Strolz fuhr mit Startnummer 38 auf Platz 15 und holte sich zum ersten Mal in seiner Karriere Weltcuppunkte im Slalom. Der Europacup-Gesamtsieger aus der Vorsaison (15 Mal in den Top 8, vier Siege) ist heuer in allen Disziplinen des Weltcups startberechtigt – unabhängig von etwaigen Qualifikationen oder Trainerentscheidungen.

Der Fokus des 26-jährigen Vorarlbergers liegt dabei auf den technischen Bewerben. Aus diesem Grund trainiert Johannes Strolz dieser Tage noch auf der Reiteralm, während in Lake Louise seine Speed-Kollegen in die Saison starten. Kommende Woche holt er sich in den USA den letzten Feinschliff ehe er am 2. Dezember den Riesentorlauf von Beaver Creek in Angriff nimmt: „Darauf freue ich mich ganz besonders, da war ich nämlich noch nie und ich glaub, das wird eines meiner Highlights in dieser Saison.“ Kurz vor seiner Abreise nach Colorado nahm sich Johannes Strolz Zeit für ein Interview.

Herr Strolz, wie fühlt es sich an, heuer endlich schon von Saisonbeginn fix zum Weltcupzirkus dazuzugehören und nicht nur sporadisch wie in den letzten Jahren?
JOHANNES STROLZ: Es fühlt sich einfach genial an vom ersten Rennen im Weltcup dabei zu sein. Da geht einfach ein Traum in Erfüllung. Und es ist auch ein großer Vorteil wenn man die Weltcup-Rennen fix einplanen kann. Es gibt der ganzen Organisation und dem Training mehr Struktur und Klarheit. Wenn du im Europacup fährst und teilweise kurzfristig Weltcup-Einsätze bekommst, ist es oft schwer alles unter einen Hut zu bringen.

Also kein Rennen wie jedes andere.
JOHANNES STROLZ: Es geht im Prinzip um genau dasselbe wie im Europacup, daher könnte man sagen es ist alles wie gewohnt. Wenn du dann aber in Adelboden oder Kitzbühel im Ziel stehst, dann hat man teilweise schon das Gefühl, dass alles wie im Traum ist. Davon träumt man immerhin seit seiner Kindheit und dann stehst du da tatsächlich bei den schwersten Rennen der Welt, vor einem gewaltigen Publikum und du kannst da Rennfahren.

Der Auftakt im Slalom von Levi ist mit Platz 15 hervorragend gelaufen. Haben Sie mit so einem Ergebnis spekuliert oder haben Sie sich selbst überrascht?
JOHANNES STROLZ: Weder noch habe ich damit spekuliert noch war ich überrascht. Ich habe es mir zugetraut so ein Resultat zu erzielen, habe es aber nicht erwartet. Ich wollte meine Leistungen aus den Trainings umsetzen und dann schauen, wo ich stehe. Von den Rennen in Neuseeland hatte ich schon ein gutes Vertrauen in mein Material und in die technischen Ansätze, an denen wir gearbeitet haben.

Garantiert Ihnen Platz 15 im nächsten Slalom schon eine bessere Startnummer als die 38 wie in Levi?
JOHANNES STROLZ: Nein, beim nächsten Slalom werde ich noch keine bessere Nummer haben. Dafür brauche ich noch zwei bis drei Resultate wie jenes in Levi.

In welcher Disziplin fühlen Sie sich derzeit stärker? Im Slalom oder Riesentorlauf?
JOHANNES STROLZ: Es ist schwer zu sagen, in welcher Disziplin ich stärker bin. Im Slalom hat sich über die Vorbereitung wieder sehr viel getan, aber auch im Riesentorlauf habe ich wieder einen Schritt nach vorne gemacht. In der Disziplin habe ich einfach einen kleinen Erfahrungsvorsprung gegenüber dem Slalom. Das liegt daran, dass ich im Riesentorlauf schon früher auf einem höheren Niveau war als im Slalom.

Konnten Sie Ihre Ausbildung zum Polizisten in der Sommerpause positiv finalisieren?
JOHANNES STROLZ: Im Mai habe ich die Dienstprüfung abgelegt und nach dieser Saison werde ich noch einmal eine Praxisphase absolvieren, um meine Ausbildung abzuschließen. Danach kann ich jederzeit als Polizist arbeiten. Ich bin sehr dankbar dafür diese Möglichkeit vom Innenministerium bekommen zu haben. Es ist eine große Erleichterung für die Zukunft einen Plan B zu haben und zu wissen, dass man einen Beruf ergreifen kann, wenn der Zeitpunkt kommt, an dem die Karriere zu Ende ist.

Noch mehr über die Person Johannes Strolz könnt ihr hier erfahren.