Rund um den Weltcup

Sommer im Weltcup: Zwischen Strand und Schnee

Palme, Meer und Strand als Kontrastprogramm zum Ski-Weltcup © Skiing Penguin
Palme, Meer und Strand als Kontrastprogramm zum Ski-Weltcup © Skiing Penguin

Seit 18. März macht der Ski-Weltcup Pause, aber nicht alle seine Stars. Für einige ging es zwar nach Kanada oder an den Strand, viele nützen den konsequenten Winter noch immer für individuelles Training. Der ÖSV ruft seine Rennläufer bereits Anfang Mai wieder zusammen, gegen Ende des Sommers geht es dann auf die Südhalbkugel. 

Der Vergleich ist zwar nicht ganz seriös, denn Skifahren ist nun einmal ein Freiluftsport und Rennstrecken lassen sich weder überdachen noch über das Frühjahr hinaus erhalten. Aber die lange Pause der Wintersportler lässt sich in der Sportwelt eigentlich nur mit den US-Footballern vergleichen: In der NFL stieg der Superbowl am 4. Februar, die neue Saison beginnt am 6. September. Für Marcel Hirscher, Bernadette Schild und Co. war heuer am 18. März Schluss, weiter geht es am 27. Oktober in Sölden. Tennisprofis etwa haben stets nur zwischen Mitte November und Jänner kein Turnier, für Fußballer, die es heuer ins WM-Finale am 15. Juli schaffen, geht die Meisterschaft bereits Ende August wieder weiter.

Über sieben Monate dauert die Weltcup-Auszeit und vor allem die erste Phase wird von den Athleten höchst unterschiedlich genützt: Nach dem Saison-Finale im schwedischen Are ging es etwa für Marcel Hirscher und Aksel Lund Svindal (mit Bruder und Vater) zum Heli-Skiing nach Kanada. Henrik Kristoffersen war zum Skifahren in Alta Badia, Kjetil Jansrud zog es in wärmere Gefilde – auf die Seychellen. Inzwischen sind die Norweger allerdings allesamt zurück daheim in Kvitfjell – um zu trainieren. Weiter im Rennmodus blieben u. a. Manuel Feller, Michael Matt, Marco Schwarz, Vincent Kriechmayr, Max Franz, Ricarda Haaser, Nicole Schmidhofer, Stephanie Venier oder Nina Ortlieb – sie nahmen an den österreichischen Meisterschaften teil. Ortlieb trat im Anschluss auch bei den Schweizer Meisterschaften an, Marco Schwarz, Katharina Truppe Elisabeth Kappaurer, Alexander Choroschilow u.a. bei den Militärmeisterschaften in Hochfilzen.  Für Manuel Feller  ging es auch dann noch immer nicht in die Ferien, sondern auf den Arlberg zum Skitesten. Ebendort weilen derzeit auch die Speed- und Slalom-Damen des ÖSV. Sie arbeiten ganz spezifisch an Einzelheiten und fahren (etwas weniger spezifisch) im freien Gelände – erst danach geht es auf Urlaub.

S P R I N G S K I I N G 🌸☀ #springskiing #skiing #stanton #sheskis #freeskiing ⛷

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Nach dem Saisonfinale im Weltcup, das nur die besten 25 jeder Disziplin bestreiten dürfen, stehen ganz traditionell nationale Rennen oder Materialtests für die Läufer am Programm. Allerdings liegt es ganz an den Sportlern selbst, daran teilzunehmen oder gleich in die Ferien zu düsen: „Dieses Programm ist je nach Bedarf und Ausrichtung für die nächste Saison individuell und erstellt sich jeder Athlet mit den Trainern und Serviceleuten“, heißt es im ÖSV. Klassisch auf Urlaub geht es für die Ski-Profis demnach in der Zeit zwischen Saisonfinale und den ersten gemeinsamen Konditions-Kursen, die hierzulande meistens Anfang Mai starten. In diesen sechs Wochen bleibt aber auch Zeit um die beruflichen Ausbildungen bei Zoll, Bundesheer und Polizei zu forcieren. Johannes Strolz etwa schließt dieser Tage seine Ausbildung zum Polizisten ab. Heuer gewann der Vorarlberger die Gesamtwertung im Europacup, ab Oktober möchte er im Weltcup angreifen (hier geht es zum Interview mit Strolz).

Schon im Mai geht es für die Österreicher also im Team weiter – zumindest in regelmäßigen Abständen: „Die Mannschaften kommen zu den Konditionskursen, die meist einwöchige Intensivblöcke  sind, ca. vier bis sechs Mal im Sommer zusammen. Die Zeit dazwischen trainiert jeder Athlet individuell und selbständig nach den Plänen der Konditionstrainer“, sagt ein ÖSV-Sprecher.

After season physical testing 🚴‍♂️😨 #spiro #biszumabwinken

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Exakte Zeitpläne gibt es im April noch keine, da die Kaderplanung für die Saison 2018/2019 noch nicht abgeschlossen ist. Anfang Mai soll es soweit sein. Dann kristallisiert sich auch heraus, wer im mitteleuropäischen Sommer (August, September) mit zu den Schneetrainings auf der Südhalbkugel darf: „Meistens dauern die Aufenthalte zwischen drei bis fünf Wochen – je nach Bedarf und Gruppe in Neuseeland, Chile, oder Argentinien. Je nach Schneelage und Bedingungen bleiben manche Athleten zum Training auch in Europa.“

Zurück in Österreich sind es dann nur noch wenige Wochen bis zum Saisonstart am 27. Oktober in Sölden. In dieser Phase werden die Trainingseinheiten „täglich auf Wetter und Verhältnisse ausgerichtet geplant und umgesetzt. Dort wo es ideal ist, wird trainiert. Daher ist das aus heutiger Sicht auch nicht zu sagen“, lässt uns der ÖSV-Pressemann wissen.

Noch immer im Training befindet sich auch Tina Weirather – und das selbst Mitte April mit offenkundig unstillbarer Begeisterung für Schnee: Nach zehn Trainingsläufen bis 10 Uhr wusste sie am Donnerstag plötzlich nichts mehr mit ihrer Freizeit anzufangen. Bis die Liechtensteinerin auf diese coole Idee kam: