Rund um den Weltcup

Der Koloss von Kitz

Der Anblick auf dem Hahnenkamm © Skiing Penguin

Auf dem Kitzbüheler Hahnenkamm steht mittlerweile das sichtbarste Vorzeichen für die Streif-Abfahrt Ende Jänner. Und die wuchtige Energy Station lässt das urige Starthaus dahinter fast verschwinden.

Viele Wanderer, Trail-Biker und Paragleiter machen dieser Tage große Augen, nachdem sie in der Bergstation der Hahnenkammbahn ausgestiegen sind. Vor ihnen offenbart sich nämlich nicht nur ein idyllischer Blick in die Kitzbüheler Gipfelwelt und zum historischen Starthaus der Hahnenkamm-Abfahrt, vor ihnen tut sich auch ein Koloss aus Stahlträgern, Glas und Kunststoff auf – die sogenannte Energy Station, ein sicherer Indikator für das Abfahrtsrennen. Es wirkt, als stünden die Hahnenkammrennen unmittelbar bevor. Dabei liegt kein Millimeter Schnee. Was angesichts der Jahreszeit bei 15 Grad Mitte Oktober nicht sonderlich erstaunlich ist.

Aber es gehört zum planmäßigen Ablauf des Kitzbüheler Ski Clubs, dem Veranstalter, dass mit der Errichtung der Infrastruktur für die Rennen Ende Jänner bereits im Herbst begonnen wird. Zu den großen Herausforderungen zählt es jedes Jahr, das tonnenschwere Material mit LKW rechtzeitig auf den Hahnenkamm transportiert zu haben – solange es nicht geschneit hat. Und auf 1600 Meter Seehöhe kann es in den Alpen ab Ende September immer wieder einmal schneien.

Seite an Seite: Energy Station und Starthaus © Skiing Penguin

Anfang Oktober begann der Aufbau der wuchtigen „Energy Station“, neben der das urige Starthaus fast völlig untergeht. Der anfangs etwas irritierende Koloss, der demnächst noch im Energydrink-Look verkleidet wird, ist jener Bereich, in dem sich die Läufer auf den Start vorbereiten. In dem mehrstöckigen Provisorium befinden sich in der Rennwoche nicht nur mehrere Aufenthaltsräume, sondern auch eine Bar, eine Küche und ein Bereich mit Fitnessgeräten zum Aufwärmen. 

Richtig los gehen die 80. Hahnenkammrennen am 21. Jänner mit dem ersten Abfahrtstraining. Tagsdarauf steigt das Nachwuchsrennen am Ganslernhang und zwischen 24. und 26. Jänner steigen Super-G, Abfahrt und Slalom. In welcher Reihenfolge hängt ganz vom Wetter ab – man erinnere sich an 2019. Kein Schnee und 15 Grad sind aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen.